Wenn du zweifelst – bist du nicht allein
Es gibt Momente, da spürst du: Etwas stimmt nicht.
Vielleicht ganz leise, vielleicht mitten in der Stille der Versammlung.
Vielleicht zwischen monotonen Bibelversen, zwischen gesenkten Blicken, wo alles ruhig ist – aber nichts friedlich. Vielleicht am Rand eines Gesprächs, in einem Gedanken, den du schnell wieder wegschiebst. Vielleicht ist es das Schweigen eines Kindes. Oder ein Blick in die Welt draußen, der sich plötzlich nicht mehr so gefährlich anfühlt wie immer gesagt wurde.
„Ich saß unter hundert Menschen – und war trotzdem allein.“
Du zweifelst – und das macht dir Angst.
Denn du hast gelernt: Zweifel sind gefährlich. Sie kommen „von draußen“. Sie machen „geistig krank“. Aber was, wenn sie gar keine Gefahr sind – sondern ein Zeichen von Stärke?
„Es war keine Stille des Friedens, sondern die Stille, die entsteht, wenn keiner mehr wagt zu sprechen.“
– nach Jean-Paul Sartre
Wer zweifelt, hat begonnen zu denken.
Wer Fragen stellt, ist nicht schwach – sondern wach.
Diese Seite richtet sich an Menschen wie dich.
Nicht an Überzeugte. Nicht an Ankläger. Sondern an jene, die irgendwo zwischen beiden stehen: zwischen Loyalität und innerer Unruhe. Zwischen Treue und dem Gefühl, nicht mehr atmen zu können.
Du musst dich nicht heute entscheiden.
Aber du darfst wissen: Es gibt ein Leben außerhalb des Systems. Es ist nicht perfekt. Es ist manchmal einsam. Aber es ist deins.
Niemand wird dir sagen, was du zu glauben hast.
Niemand wird dir Liebe entziehen, wenn du nicht folgst.
Niemand wird deine Gedanken lenken.
„Wo alle gleich denken, denkt keiner mehr wirklich.“
– frei nach Walter Lippmann
Du wirst neu lernen, zu vertrauen – und zwar dir selbst.
Du wirst lernen, Angst zu unterscheiden von Intuition.
Du wirst Menschen finden, die nicht alles wissen, aber zuhören.
Wenn du an diesem Punkt stehst: Du bist nicht allein.
Es gibt viele, die diesen Weg gegangen sind. Und auch wenn jede Geschichte anders ist – wir alle kennen das Gefühl, aufzuwachen in einem System, das vorgibt, Liebe zu sein, aber Bedingungen stellt. Wir wissen, wie es ist, nachts wachzuliegen, mit Schuld, die nie vergeht. Und wir wissen, wie sehr man sich wünscht, einfach gehört zu werden – ohne Urteil, ohne Druck.
Darum ist diese Seite da.
Nicht als Antwort auf alle Fragen.
Aber als Licht am Rand des Tunnels.
Du musst nicht alles sofort wissen.
Du musst nicht stark sein.
Aber du darfst hoffen.
Und manchmal reicht das schon, um den nächsten Schritt zu gehen.
3. Matthäus 15,8-9: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Menschengebote lehren.“
Dein Barnabas78
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